Luther und Erasmus über Freiheit
Rezeption und Relevanz eines gelehrten Streits
München, 24.-25.11.2017
Hochschule für Philosophie München
Organisatoren: Prof. Dr. Georg Sans SJ (HfPh) / Dr. Jörg Noller (LMU)
Die Tagung will sich aus theologisch-philosophischer Perspektive der Rezeption und der systematischen Relevanz des Freiheitsstreits zwischen Martin Luther und Erasmus von Rotterdam widmen. Im Zentrum steht das jeweilige freiheitstheoretische Verständnis des Menschen, seiner epistemischen und voluntativen Vermögen und seines metaphysischen Ortes innerhalb der Schöpfung, besonders sein Verhältnis zu Gott. Die Tagung gliedert sich in drei Teile:
I. Rezeption
Zunächst wird die Wirkungsgeschichte des Freiheitsstreits aus christlicher und jüdischer Perspektive behandelt. Dabei interessiert vor allem die Frage nach der Rezeption und Modifikation von Luthers Freiheitsverständnis.
II. Diskussion
Das Zentrum der Tagung bildet der Streit zwischen Luther und Erasmus über den freien Willen. Dieser Streit soll gewissermaßen aktualisiert werden, indem Prof. Dr. Gunther Wenz (HfPh) den Luther-Part übernimmt, und Prof. Dr. Volker Gerhardt (HU Berlin) für Erasmus Partei ergreift. Die Debatte wird in der Aula der Hochschule für Philosophie stattfinden und für ein größeres Publikum geöffnet sein.
III. Relevanz
Im dritten Teil der Tagung werden verschiedene Verhältnisse Luthers zu zentralen philosophischen Positionen analysiert, beginnend mit Suarez, über Leibniz, Kant, Hegel und Schelling bis hin zur gegenwärtigen analytischen Freiheitsdebatte. Dadurch soll Luthers eigenständige Position weiter an Profil erhalten und auf ihre Relevanz hin befragt werden. Zugleich aber sollen auch ihre Grenzen und Problematiken herausgestellt werden.